Das Schlimmste, was mir nie passieren wollte, sollte, ist eingetroffen: vor ca. 3 Wochen bin ich strümpfig auf dem Parkett/Treppe ausgerutscht. Rückwärts gefallen, so schnell konnte ich gar nicht gucken, lag ich auch schon da: wie ein Käfer nach hinten umgekippt – mit dem rechten Handgelenk abgestützt – ich hörte es noch knacken – und dann blieb ich erst mal liegen und heulte eine Runde. Rappelte mich auf und mein erster Gedanke: oh my god, meine Babys… ich brauche meine BEIDEN Arme… und so redete ich mir ein, es ist nur eine Verstauchung. Aber der Schmerz war schon arg schlimm, aber trotzdem sagte ich mir immer wieder…es darf nichts sein.
Ich rief meinen Schatz in der Firma an, an was ich mich erinnern kann, was er sagte: rufe die Ariane an. Ariane ist unsere Nachbarin, eine Top-Ärztin, die sofort handelte. Schickte ihren lieben Mann Reinhard vorbei, der mich in das Unfall-Ärztehaus in Bad Soden/Sulzbach fuhr und passte selbst auf die Babys auf.
Der Unfallarzt war ein Mann mit Humor. Ich sagte ihm gleich, nachdem die Röntgenaufnahmen vorlagen, ich habe sicherlich nur eine schlimme Verstauchung und er solle mir einen Verband und eine Salbe gegen Verstauchung mitgeben…. Er meinte lachend, schauen Sie sich doch das Röntgenbild an: das haben sie schön gemacht. Glatter Durchbruch. Und ich meinte: Ach, Sie machen doch jetzt einen Scherz! Und er: Ja, schauen Sie sich das an… und wollte den Bildschirm zu mir drehen, wobei ich ihm direkt sagte: Nein Danke, ich will das nicht sehen!!! Ich kann es immer noch nicht glauben! Ich hatte in meinem ganen Leben noch keinen Bruch!! Und auch noch rechts! Ich habe Zwillinge und ich arbeite am Computer, mit rechts!!!
Und der Arzt: Na dann! Für die Zwillinge gibt es eine Haushaltshilfe und Sie werden ab sofort alles mit Links machen, auch am Computer… das geht alles!!!
So, ich liebe den trockenen Humor von Ärzten… aber es ist auch die einzige Möglichkeit mit dem vielen Leid umzugehen, das sie jeden Tag umgibt. Und mir tat es gut in dem Moment, denn die Verzweiflung und die Schmerzen kamen später, zu Hause, als ich knallhart merkte, dass ich ab sofort wie behindert war. Gegen die Schmerzen konnte ich Ibuprofen nemen, meine Babys allerdings nicht hochnehmen, was für mich das Schlimmste ist!!!! : ((((( Keine Flaschen aufdrehen, nicht mit Messer und Gabel essen, Duschen einhändig, Anziehen ist eine Katastrophe, Schminken nur mit links, Schreiben nur mit links, es dauert alles eeeeeeeewig! Und das mit mir, die schon eh wenige Geduld hatte!
Sollte ich die vielleicht lernen? Und noch einiges mehr aus dem Unfall? Möglicherweise…
Ich kürze jetzt ab: alles nahm seinen Lauf: Meine Mama sprang ein, Ivo holte sie aus Würzburg und sie managte alles wie ein Engel und während sie auf die Babys aufpasste und den kompletten Haushalt schmiss, machte ich mich auf die Suche nach einer Haushaltshilfe, die mir für die 6 Wochen, 8 Std. am Tag, vom Arzt „verschrieben“ wurde. Meine Krankenkasse bewilligte innerhalb einer Woche alles, konnte mir leider nicht weiterhelfen, bzgl. der Adressen und Kontakte, die in meinem Umfeld ansässig waren. Eine Odyssee aus zig Telefonaten lag vor mir und so hangelte ich mich von Nummer zu Nummer und musste mir mehr als 5 mal anhöhren: Oh, leider können wir Ihnen da nicht weiterhelfen, Sie wissen doch, dass wir Pflegenotstand haben und Sommerferien sind ja auch noch…
Schmerzlich wurde einem wieder bewusst, dass die Gesundheit unser höchstes Gut ist, und dass wir auf uns aufpassen sollen… Von einer lieben Dame einer Organisation, hörte ich diese Worte, nachdem ich ihr meinen Unfall geschildert hatte: Vielleicht ist ja ihr Thema „Achtsamkeit“. Und dann meinte sie auch „Aufstehen, Krönchen richten, weitermachen.“ Ist ja auch inzwischen sehr bekannt der Spruch. Mich baute es etwas auf und gefreut habe ich mich natürlich auch vor allem für die guten Genesungswünsche.
An dieser Stelle möchte ich mich bei den Zwillings-Whatsapp-Gruppen-Mädels bedanken!!! Für ihre schnellen Antworten, Telefonnummern und Hilfsangeboten und Gute Besserung-Wünschen!! Es ist so schön und toll, dass man sich auf diesem Wege weiterhilft!!! DANKE Euch! Und vor allem Danke an eine liebe Freundin, die mir den Zugang dazu überhaupt vorgeschlagen hat!!!!
So, lange Rede, kurzer Sinn. Jetzt zähle ich alle KONTAKTE auf, falls jemand eine HAUSHALTSHILFE oder PFLEGE benötigt.
• GANZ e.V.: 06081 962452
• Notmütterdienst Familien- und Seniorenhilfe e.V.: 069 9510330
• Lagama: 0800 5242620
• örtlicher Pflegedienst: 06195 677962
• Frühe Hilfen: 06171 502235 (Frau Winterle, Hilfe unter der Nummer nur für Oberursel!!)
• Frühe Hilfen Maintaunus-Kreis: 06192 2012168 (Frau Bellmann)
• Wellcom Hofheim: 06192 290312 (Frau Lieberknecht, Mobil: 01792799579)
• Terra Pon24: 06172 1717680
• Alpha Pflegedienst: 069 47885676 (nur Bereich Langen und Frankfurt)
• ökumenische Diakonie: 06196 23670
• Bürger helfen Bürger: 06196 23497 oder 0172 1835197
• Home Instead: 06172 9446510 (Frau Ochs)
• Ambulanter Pflegedienst „Lilie“: 06198 587649 (Mobil: 06172 9446510) MEINE SCHNELLE RETTUNG!!!
Hier folgen jetzt Nummern von einem Mädel aus der Zwillingsgruppe. (ich gehe davon aus, dass sie damit einverstanden ist, dass ich diese Nummern hier veröffentliche.)
• Diakoniestation Eschborn: 06196954750
• ev. Kirchengemeinde Niederhöchstadt: 06196 9314810
• Babysitterdienst: 069 76752271 oder 0171 2195501
• ASB Eschborn: 06196 504043
• Caritas; 06190 8883675
• Notmütterruf in Bad Nauheim: 06032 35784 (Frau Strangmann, helfen auch in anderen Städten) (danke für diesen Tipp von Mel aus der Zwillingsgruppe)
Ich hoffe, dass Euch suuper schnell geholfen wird!! Alles geht vorbei, die Zeit heilt alle Wunden, (blöder Spruch, aber wohl wahr) und auch aus diesen Situationen, die so ausweglos erscheinen, steckt etwas, das man für sich mitnehmen kann.
Bei mir z.B. tatsächlich Achtsamkeit, nicht immer schnell schnell machen, sich Zeit nehmen…für sich… seinen Körper… seine Babys… seine Familie, seine Gesundheit. Denn wir haben nur diesen Tempel, und er will auch gehegt und gepflegt werden. Lächelnde Genesungs-Grüsse, Eure Martina